Fotowettbewerbe finden heutzutage nur noch äusserst selten auf bedrucktem Medium in Galerien statt. Stattdessen werden Fotos auf elektronischem Weg versendet, auf Bildschirmen begutachtet und auf Basis dieser Darstellungsform bewertet. Das sollte man wissen, wenn man seine Bild-Komposition den Augen unabhängiger Kritikern und Bewertern bei einem Fotowettbewerb überlässt, denn Monitore oder gar Smartphone-Displays erzeugen eine vollkommen andere Lichtintensität, als ein gedrucktes oder entwickeltes Foto.
Daran sollte man denken, BEVOR man sein Foto einreicht. Andernfalls wird aus einer mühsam erarbeiteten Bildkomposition auf dem Bildschirm ein etwas kontrastloses Etwas, dass in der Masse der grellen Monitorwelt einfach nur verblasst. Dem Schreiber dieses Beitrags ist dieser Umstand durchaus bewusst, denn die Artikelbilder auf dieser webseite sind durchgängig für exakt die Art von Präsentation „aufgearbeitet“. Allerdings liegt der Schwerpunkt meiner Fotos auf dem grossformatigen Druck und da sie später eine eher sanfte Stimmung haben sollen, werden diese Fotos nicht so agressiv entwickelt, wie die Bilder auf dieser webseite. Und wenn man dann plötzlich zum „falschen“ Foto für einen Wettbewerb, der elektronisch begutachtet wird, greift, dann kann man nur noch rekapitulieren – dumm gelaufen.
Genau DAS ist aber passiert und um den Unterschied zu verdeutlichen, wurde dieser Beitrag verfasst.
Bei der Teilnahme am Heise-Fotowettbewerb zum Thema „Lichtspuren“ habe ich das Titelbild dieses Artikels eingesandt – allerdings in der für Papier bzw. Leinwand und Großformat angedachten Entwicklung und Belichtung. Schaut man sich das Foto in der Heise-Galerie an, geht es sang und klanglos zwischen den anderen Bildern unter. Das ist jetzt nicht das Ende meiner Fotoambitionen, aber durchaus ärgerlich, denn ich hätte mir schon gerne einen äquivalenten Vergleich meiner Aufnahme zu den anderen Einsendungen gewünscht.
Allerdings betrachte ich solche Wettbewerbe eher als Vergleich von Ideen und Kompositionen, nicht um einen der ausgelobten Preise zu ergattern. Zwar ist so ein kostenloses Abo der Fotoausgabe von Heise für 2 Jahre echt nice, aber auch nicht wirklich wichtig, um meine fotografischen Qualitäten weiter zu entwickeln. Wenn ein Artikel in diesem Magazin etwas für mich interessantes beinhaltet, kaufe ich die Printausgabe sowieso.
Das Thema „Lichtspuren“ dürfte aber auch ohne meinen Beitrag neben den üblichen Standart-Fotos (Autolichter, Lichtmalerei, Zoomfahrten usw.) für den einen oder anderen Leser dieses Blogs eine Herausforderung sein, seine Kamera zu entstauben und eine ungewöhnliche Komposition, Blickwinkel oder Motiv zu finden. Erfahrene Nightshooter haben, meiner Meinung nach, bei diesem Thema einen gewissen Vorteil.
Hier der Link zum Wettbewerb und der direkte Link zum von mir eingesandten Foto