Klickt man sich durch die Youtube Videos zum Thema Minolta AF Objektive, kommt man an den Berichten zu diesem Objektiv gar nicht vorbei. Es ist preiswert, sehr scharf schon bei f4 und ab Blende f5,6 im Bereich von 80mm – 180mm so gut wie ein fast 50 mal so teures natives Sony 80-200mm f2.8. Dass es so ist, liegt auch an der Brennweite des Tele-Bereichs, denn bei dieser Brennweite sind die Verbesserungen der letzten 35 Jahre überschaubar. Im Gegenlicht hat das Sony natürlich durch modernere Beschichtungen der Gläser und der höheren Lichtstärke, die in dieser Objektivklasse schon eine wichtige Rolle einnimmt, einen Vorteil, aber grundsätzlich liefert das alte Minolta fast identische Bildergebnisse, wenn die Blende gleich eingestellt ist. Hinzu kommt, dass die typischen Minolta-Farben mit an Bord sind.

Zieht man den derzeitigen Gebraucht-Preis von ca. 50 Euro in Betracht, dazu die Tatsache, dass dieses Objektiv nicht sehr empfindlich im Gebrauch und deshalb für diesen Betrag ein funktionsfähiges Exemplar zu bekommen ist, wird dieses Tele-Zoom zum ernstzunehmenden Preisbrecher im Bereich sinnvoller Objektive für das Sony Alpha System. Im Zusammenspiel mit dem LA-EA4-Adapter von Sony und der A7, trifft der Autofokus des Objektivs, welches über den Stangenantrieb des Adapters gesteuert wird, mit einer Sicherheit von 98 Prozent. Das manuelle Fokussieren bei Night-Shootings und sehr schlechten Lichtbedingungen ist, trotz des schmalen Fokussierrings, mit Hilfe von Focus-Peaking zwar etwas unkomfortabler, aber kein einschränkendes Problem.

Objektiv beinhaltet im Wort Objektivität und diese muß bei allen Lobhudeleien für dieses Glas auch beibehalten werden, denn es gibt bei diesem Objektiv auch einige Nachteile gegenüber aktuellen Neukonstruktionen und diese sollten auch berücksichtigt werden.

Gerade bei Wildlife-Fotografie ist es aus nachvollziehbaren Gründen sinnvoll, wenn der AF-Monitor seine Arbeit leise verrichtet. Leise ist nicht unbedingt das Attribut, mit dem sich das 70-210 Minolta AF rühmen kann, denn der Stangenmotor gehört nicht zu den geräuscharmen Exemplaren der Fokussierung. Auch was die Schnelligkeit betrifft, muss der AF den neueren Antriebstechniken Tribut zollen, denn 0,5 Sekunden (kleine Änderung) bis 1,5 Sekunden (komplett neue Fokusssierung) sind Werte, die nicht mehr zeitgemäss sind. Naheinstellgrenze und Flare-Anfälligkeit sind auf 80er Jahre Niveau; auf dem gleichen Level aber auch die Fertigung und Materialien – damals wurde Metall und geschliffenes Glas (kein Pressglas) genutzt. Das Objektiv besitzt deshalb auch ein nicht unbedeutendes Gewicht.

Genug der schnöden Worte, nun sollen die Bilder, die im Zoo von Duisburg aufgenommen wurden und sich in der unten stehenden Galerie befinden, für sich selbst sprechen.

Technische Information zum Objektiv auf Artaphot.ch (direkter Link)

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